Höhepunkt mit Haas – Warum der Karlsruher ETV auf Spiele gegen Tennislegende hoffen darf

BNN-Ausgabe Nr. 155 vom 08.07.2024 | von Moritz Hirn

Karlsruhe. Ein Mal gegen Tommy Haas spielen, die ehemalige Nummer Zwei der Tenniswelt. Dieser Gedanke, sagt Hannes Abt hat uns ein Stück weit durch die Saison begleitet“. Mit Erfolg. Großem sogar. Abt und seine Teamkollegen vom Karlsruher ETV haben sich in der Altersklasse Herren 30 bereits einen Spieltag vor Schluss die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest gesichert. Der KETV schlägt im nächsten Jahr also in der Bundesliga auf. Und hat so die Möglichkeit auf Matches gegen Haas. Denn der Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2000 in Sydney schwingt mit seinen mittlerweile 46 Jahren regelmäßig seinen Schläger für den TC Großhesselohe. Zumindest in den Heimspielen.

Die Tennisspieler der Altersklasse Herren 30 des Karlsruher ETV schlagen in der neuen Saison erstklassig auf. Das primäre Ziel lautet: Verbleib in der Bundesliga. Foto: Matthias Wradecki/KETV

Die Chance auf dieses „Riesenerlebnis“, wie Abt es nennt, ,,ist kein Zufall“, sagt Wolfgang Senn und spricht von einem „gewollten“ Aufstieg. Vor allem, weil es im vergangenen Jahr ganz knapp nicht geklappt hat, sagt der KETV-Prüsident. Damals landete der Karlsruher Club hinter Eintracht Frankfurt auf Platz zwei. 

In dieser Saison lief des dafür blendend. Sechs Spiele, sechs Siege – so lautet die beeindruckende Bilanz. Am Sonntag entschieden die Karlsruher auch den 5:4- Krimi beim SC Frankfurt dank eines Siegs im entscheidenden Doppel für sich.

Schon vor Wochenfrist hatte der KETV mit einem Sieg gegen den TSC Mainz den Titel klargemacht. Groß gefeiert wurde am vergangenen Sonntag nicht. Noch nicht. ,,Ich hatte am nächsten Morgen Abiturprüfung in der Schule“, sagt Abt, im Hauptberuf Lehrer. ,,Außerdem haben wir mittlerweile ja fast alle Kinder“, fügt er mit einerp Grinsen hinzu. Altersklassen-Tennis eben. 

Der KETV steht für Leistungstennis. Wolfgang Senn Präsident des KETV

Aber durchaus mit Ambitionen. Abt, der auch als Handballer In der gesamten Region bekannt ist, spielt seit 17 Jahren für den KETV und  war schon dabe, als der Club noch mlt der Ersten Mannschaft in der Regionalliga unterwegs war. „Damals hat auch noch Yanick Hanfmann für uns gespielt.“ Der Karlsruher Profi ist gerade in der ersten Runde in Wimbledon an Weltranglisten-Ersten Jannick Sinner gescheitert.

Später pendelte der KWl‘V Im Männerbereich zwischen Ober- und Badenliga. Vor vier Jahren wechselte das Team um Abt, der seit 15 Jahren als Mannschaftsführer vorweggeht, quasi geschlossen zu den Herren 30. Mit einem klaren Plan: ,,Wir wollen es in drei Jahren in die Bundesliga schaffen“, sagt Abt. Am Ende sind es vier geworden.

,,Der KETV steht für Leistungstennis“, sagt Senn. Zumindest im Männerbereich. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ,.strecken wir schon jetzt die Fühler aus“, sagt der KETV-Vorsitzende und meint damit personelle Verstärkung. Das Budget dafür, sagt Senn, stamme ausschließlich von Sponsoren, nicht aus Mitgliedsbeiträgen. Rund ein Dutzend Spieler haben in dieser Saison für die Karlsruher zum Schläger gegriffen. Darunter neben Abt langjährige KETV-Größen wie Philipp Hoffmann und Patrick Eichenberger. ,,Wir drei sind seit 15 Jahren dabei“, sagt Abt. Hinzu kam vor der Saison noch Sebastian Geigle. eine „super Verstärkung“ wie Senn sagt.  Auch Michael Abt, jüngerer Bruder von Hannes und mit den Rhein-Neckar Löwen deutscher Handball-Meister, schlug hin und wieder auf.

Die Ziele für das neue Jahr sind ziemlich kalr: „Der erste Schritt ist natürlich,die Bundesliga zu halten“, sagt Club-Chef Senn. Ziel Nummer zwei: möglichst viele der insgesamt sechs Spiele vor heimischem Publikum.  Nur nicht gegen TC Großhesselohe. ,.Da wünscht man sich dann doch das Auswärtsspiel“, sagt Abt. Und ein Spiel gegen Tommy Haas